Das richtige Timing für den Unternehmensverkauf
Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung kommen Unternehmer vermehrt auf uns zu, unter anderem mit der Frage, was – angesichts der derzeitigen konjunkturellen Lage – der richtige Zeitpunkt für einen Unternehmensverkauf ist.
Diese Frage ist pauschal nicht eindeutig zu beantworten und ist in jedem Fall von der individuellen Lage und Entwicklung des Unternehmens und den Wünschen des Eigentümers abhängig.
Generell ist in jedem Fall ein guter Zeitpunkt für einen Unternehmensverkauf, wenn es für das Unternehmen gut läuft. Das kann heißen, dass es sich in einem übergabefähigen und gesunden Zustand befindet. Es kann aber auch darüber hinausgehen und bedeuten, dass etwa ein besonders starkes Geschäftsjahr erreicht wurde oder gar über einen Zeitraum von mehreren Jahren überdurchschnittlich hohe Umsätze und Ergebnisse erzielt wurden.
Inhaltsverzeichnis
1. Externe und interne Verkaufsfaktoren
2. Der Einfluss der konjunkturellen Lage auf den Unternehmensverkauf
3. Die Vorbereitung auf den Verkaufsprozess
Fazit
1. Externe und interne Verkaufsfaktoren
Viele Unternehmer kommen oft erst dann auf die Idee, einen Verkauf des Unternehmens in Erwägung zu ziehen, wenn Wachstum, Umsatz oder Ergebnisse sinken. Der höchste Verkaufserlös kann aber im Regelfall dann erreicht werden, wenn das Unternehmen hinsichtlich des Wachstums oder der Profitabilität stark dasteht. Auch in guten Zeiten sollte man deshalb das Thema Nachfolge und Verkauf zumindest im Hinterkopf haben, um einen strategisch günstigen Zeitpunkt nicht verstreichen zu lassen.
Unternehmen mit stark rückläufigen Erträgen lassen sich beispielsweise nur selten mit einer hohen Bewertung verkaufen. Sobald sich Käufer für eine Branche entschieden haben, sind die ersten Auswahlkriterien eine erfolgreiche Historie des Unternehmens und ein positiver Zukunftsausblick. In diesem Zusammenhang können die Verkaufsgründe und die Verkaufsstory den Preis ebenfalls in die eine oder die andere Richtung beeinflussen. Wachsen Umsätze und Erträge stark, treibt das die gebotenen Preise in die Höhe. Stagnieren Umsatz und Erträge über mehrere Jahre oder sinken diese sogar, sind dies Punkte, die vor dem Verkauf kritisch betrachtet werden und hinsichtlich des Zeitpunkts des Verkaufs Berücksichtigung finden müssen.
Externe Faktoren beeinflussen den gesamten Prozess des Unternehmensverkaufs ebenso wie die bereits angeschnittenen internen Faktoren. Zu den externen Faktoren zählt vor allem das Marktumfeld, das durch das Zinsumfeld, die Stimmung der Investoren, die aktuellen Entwicklungen in der jeweiligen Branche und die Konjunktur insgesamt beeinflusst werden kann.
Das allgemeine Marktumfeld kann ein mittelständischer Unternehmer nicht beeinflussen. Für das Timing und Resultat eines Unternehmensverkaufs ist es aber in vielen Fällen von großer Bedeutung. In einem positiven Marktumfeld und bei günstigen äußeren Bedingungen werden Investitionsentscheidungen schneller und leichter getroffen. Positive konjunkturelle Rahmenbedingungen senken die Unsicherheit, die stets mit einem Unternehmenskauf verbunden ist, reduzieren das unternehmerische Risiko und erhöhen so gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit zugunsten eines Kaufs bei einer Investitionsentscheidung. Investitionen werden in einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld schneller und in größerem Umfang getätigt, weil Kosten im Gegensatz zu einem Umfeld, das beispielsweise von stark steigender Inflation geprägt ist, aber auch Umsätze und die Entwicklung der Unternehmen unter diesen Gegebenheiten unter anderem weitaus besser planbar für die Investoren sind.
2. Der Einfluss der konjunkturellen Lage auf den Unternehmensverkauf
Genau andersherum verhalten sich viele Investoren bei nachteiligen konjunkturellen Bedingungen.